Blockflöten Konzerte - Vorbereitung für die Bühne

Es gibt Blockflötenspieler die lieber alleine spielen. Andere bevorzugen kommunale Events, Gruppenabende oder informelles Zusammenspiel. Viele treten auch auf oder denken zumindest darüber nach. Die folgenden Tipps helfen Anfängern sich auf ihren ersten Auftritt vorzubereiten, sind aber auch hilfreich für jene, die ihre zukünftigen Auftritte verbessern wollen.

Für einige verhindert die Bühnenangst öffentliche Auftritte komplett, sei es um zu sprechen oder zu musizieren. Das ist auch vollkommen in Ordnung. Allerdings gibt es wenig, das so befriedigend ist wie vor einem Publikum gute Musik zu spielen. Die Größe der Auftritte kann vom Konzertsaal mit zahlendem Publikum bis hin zum musizieren im Wohnzimmer vor Familie und Freunden variieren. Die Grundelemente des Auftretens sind hier aber dieselben.

Nehmen wir beispielsweise Ruth und Martha, die seit etwa einem Jahr Blockflöte spielen und sich gelegentlich zum musizieren treffen. Nach einigen Diskussionen über einer heißen Tasse Tee entscheiden sie sich für einen Auftritt. Also organisieren Sie eine Dinnerparty mit einigen gemeinsamen Freunden, die in einem Monat stattfinden soll. Sie sagen ihren Gästen vorher, dass sie vorhaben aufzutreten.

Diese Ansage besiegelt ihren Plan. Um die Geduld ihres Publikums nicht auf die Probe zu stellen entscheiden sie sich für ein kurzes Programm von nur zwei Stücken. Sie bereiten vorsichtshalber auch ein drittes Stück vor, falls nach einer Zugabe gefragt wird.

Anfänger wählen häufig schwere Stücke, die sie kaum spielen können. Dies ist ein Fehler. Es ist eine sinnvollere Entscheidung ein Stück zu wählen das leicht zu spielen ist, es wird sich wesentlich besser anhören. Anfänger werden vermutlich etwas nervös sein, was den Auftritt bis zu einem gewissen Grad beeinflusst. Ein verhältnismäßig einfaches Stück kann diese Unsicherheiten abfangen, ein schweres vermutlich nicht.

Ich kann mich daran erinnern, dass ich vor meinem ersten Auftritt ziemlich nervös war. Wir hatten uns für anspruchsvolle Stücke entschieden, ein Zeichen mangelnder Erfahrung. Zum Glück hatte ich meine Parts so häufig geübt, dass sie wie auf Autopilot liefen. Wir traten in einer kleinen Kirche mit einem Blechdach auf. Genau als wir anfingen zu spielen begann es zu regnen. Ich konnte die anderen Musiker kaum hören, aber wir sind ganz gut durchgekommen.

Kommen wir zurück zu Ruth und Martha. Sie treffen sich einmal die Woche um 90 Minuten zu üben. Nach drei Proben können sie die Stücke gut spielen. Die Generalprobe ist einen Tag vor der Dinnerparty, eine weise Entscheidung. Hier gehen sie noch mal alle Details durch. Sie entscheiden sich, um Platz zu sparen, dazu einen einzigen Notenständer zu teilen. Ruth wird jedes Stück einzählen und sie üben die Anfänge einige Male. Sie platzieren den Notenständer und die Noten dort wo sie auch am nächsten Tag stehen sollen, legen eine kurze Pause ein und spielen dann alle Stücke durch, als ob es der tatsächliche Auftritt wäre.

Dabei passiert etwas Seltsames. Auf einmal sind die beiden doch ein wenig nervös, obwohl sie allein sind. Das kommt vom Druck alles richtig zu machen, da es am nächsten Tag klappen muss. Sie spielen die Stücke trotzdem und alles läuft gut.

Am Tag des Auftrittes sind beide beschäftigt, mit der Familie und Essensvorbereitungen. Trotzdem nehmen sie sich eine halbe Stunde Zeit um erst ein paar einfache Übungen zu spielen, danach ihre jeweiligen Parts. Endlich kommen die Gäste und das Essen beginnt. Eine Flasche grandiosen Rotweins wird geöffnet, klugerweise lehnen die beiden ab. Nach dem Hauptgang wärmen die beiden das Kopfstück ihrer Blockflöte in ihrem Ärmel auf. Martha schaut Ruth an, beide nicken. Martha erringt die Aufmerksamkeit der Gäste, die Unterhaltung verstummt. Sie erzählt wie die beiden anfingen Blockflöte zu spielen und wie sie sich schließlich dazu entschlossen an diesem Abend aufzutreten. Sie setzen ihre Instrumente zusammen und sind dabei besonders sorgfältig.

Der Notenständer kommt auf den vorgesehenen Platz. Ruth stellt fest, dass ihre Hände ein wenig zittern. Martha zählt ein und sie spielen das erste Stück. Es läuft zwar nicht ganz so gut wie am Tag zuvor, aber gut genug. Ihre Freunde merken dies aber nicht, der Applaus ist groß. Martha lächelt und beginnt das zweite Stück einzuzählen. Diesmal läuft es besser. Es ist als sei das Publikum verschwunden, es gibt nur noch die zwei Blockflöten und die geteilte Musik.

Mehr Applaus, dann setzen Ruth und Martha setzen sich hin und genehmigen sich endlich ein Glas Wein. Ihre Freunde sind beeindruckt, es war ein toller Auftritt. Am nächsten Tag treffen sich Ruth und Martha auf einen Kaffee und lassen den Abend zufrieden Revue passieren. Sie wollen nun wöchentlich proben um in sechs Wochen am Konzertabend eines Blockflötenvereins teilzunehmen.

Genauso könnte eine gute Vorbereitung auf einen Auftritt aussehen. Vom kleinsten Konzert im Familienkreis bis hin zum großen Auftritt im Konzertsaal, die Vorbereitungen sind ähnlich. Die Auswahl der richtigen Stücke, die den Fähigkeiten der Musiker entsprechen, die logistische Planung (die Platzierung des Notenständers, etc.), eine Generalprobe und eine Probe der einzelnen Parts am Tag des Auftritts.

Hoffentlich wird Ihr Auftritt so erfolgreich wie der von Ruth und Martha.

Und wenn es scheint als würde das Blockflötenspiel Spaß machen – das liegt daran, dass es so ist.

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